Dienstag, 21. Juni 2016

Die Stabkirche von Heddal

Vom ersten Zelt-Standort aus haben wir die Stabkirche in Heddal besucht. Leider war das Wetter für AußenAufnahmen nicht so gut - es regnete in Strömen. Aber das tut der Innenansicht keinen Abbruch. Eine Stabkirche zu betreten, ist für mich immer wieder ein Erlebnis. Und bei dieser ganz besonders. Diese Kirche ist mit  einer Höhe von 29 m, einer Länge von 26 m und einer Breite von 17 m die größte Norwegens und wird wegen der Vielzahl der sich überlappenden Dächer gelegentlich als "gothische Kathedrale aus Holz" bezeichnet.
Das sehr gedämpfte Licht - Fenster gibt es kaum - gibt dem Ganzen etwas sehr mystisches;  zeigt, dass hier Kultur und Glaube eines Volkes stark miteinander verwebt sind. Und den Physiklehrer in mir erstaunt immer wieder, mit welchen einfachen Mitteln diese Hölzer zu einem Bauwerk zusammen gesetzt wurden.
Die dreischiffige Langkirche mit erhöhtem Mittelraum ruht auf zwölf tragenden Masten, den sogenannten „Stäben“. Für den Bau wurde harzreiches Kiefernholz verwendet, das zum Schutz gegen Fäulnis regelmäßig nach mittelalterlichem Vorbild geteert wird. 25 bis 30 Prozent des Originalmaterials hat sich bis heute erhalten. Mit Hilfe der Radiokarbonmethode konnte nachgewiesen werden, dass ein Balken der Grundkonstruktion aus der Zeit zwischen 875 und 925 stammt, ohne dass sich sagen ließe, welche Funktion er ursprünglich hatte.
Bemerkenswert ist auch die Symbolik.

- An den Dachgiebeln befinden sich  grimassenschneidende  Drachenköpfe - das sind alte heidnische Motive, die in keltischen und germanischen Quellen.verwurzelt sind.

Sie sollen das Böse darstellen welches vom Guten besiegt wird.

- Um die gesamte Kirche herum wurde ein Umgang gebaut. Dieser hat einerseits Schutzfunktion für das Gebäude, andererseits Schutzfunktion für die Reisenden bis zum Beginn der Messe.

- Interessant sind.auch.die 4 Eingangsportale. Sie sind umrankt von Schnitzereien, die Tier-, und Pflanzenornamente darstellen.
In der Kirche finden nach wie vor Gottesdienste, Trauungen und Taufen statt.




















Auf dem Rückweg zum Campingplatz sahen wir, dass in dieser Gegend ganz viel Obstplantagen - vor allem Äpfelbäume   angelegt worden.






Schön ist auch, dass altes Brauchtum gepflegt wird und dieser wunderschöne Heuschober
umgesetzt und hergerichtet wurde.






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